Ende September 2022 gab es durch mehrere Explosionen Lecks an den Nord-Stream-Pipelines in der Ostsee. Dabei sind zwischen 445.000 und 485.000 Tonnen klimaschädliches Methan in die Atmosphäre gelangt.
Das zeigt eine Modellrechnung im Fachmagazin Nature. Dafür wurden unter anderem atmosphärische Daten, Satellitenbilder, Meeresbeobachtungen und Messungen aus der Luft genutzt. Weltweit entspricht das 0,1 Prozent der menschengemachten Methan-Emissionen für 2022. Auf Deutschland bezogen entspricht es 30 Prozent.
Neben dem Methan, das sofort in die Atmosphäre gelang, löste sich ein Teil des Gases erst im Wasser auf. Messungen unter anderem mit Unterwasserrobotern und Schiffen zeigen, dass sich das Methan in weiten Teilen der südlichen Ostsee ausgebreitet hat. Kurz nach dem Leck lagen die Methanwerte im Wasser teils tausenmal höher als normal. Erst nach und nach verdünnte es sich im Wasser, wurde von Bakterien verbraucht oder gelangte dann in die Athmosphäre. Laut einer weiteren Studie im Fachmagazin Nature Communications sind etwa 14 Prozent der Ostsee betroffen, darunter auch Meeresschutzgebiete. Die Forschenden wollen jetzt weiter beobachten, wie die Lecks sich langfristig auf die Ökosysteme dort auswirken.