Wir müssen unsere Träume vor der Werbeindustrie schützen.

Das fordern 40 Schlafforschende in einem offenen Brief, in dem sie vor dem Missbrauch der sogenannten TDI, der Targeted Dream Incubation warnen. Mit dieser Technik lässt sich durch bestimmte Reize der Inhalt von Träumen beeinflussen. Eine US-Biermarke hat das vor dem Superbowl mit Freiwilligen gemacht: Vor dem Schlafengehen sahen die Menschen einen speziellen Werbespot, anschließend sollten sie von der Marke träumen. Jeder, der mitmachte, bekam zwei Sixpacks zum reduzierten Preis, bei jeder Weiterempfehlung des Spots gab's das Bier sogar umsonst.

Während die beteiligte Schlafforscherin keine Gefahr in dem Vorhaben sieht - weil es wenig praktikabel und zu kostenintensiv sei - sehen das die 40 Forschenden, die den offenen Brief formuliert und unterzeichnet haben, anders. Einer der Hauptautoren, der selbst schon mehrmals von Unternehmen angesprochen wurde, sagt: In den USA haben etwa 40 Millionen Menschen einen Smart Speaker im Schlafzimmer stehen. Es sei durchaus vorstellbar, Menschen auf diesem Weg in ihren Traumphasen zu beeinflussen - ohne dass die es bemerken. Die Forschenden fordern deswegen, Träume besser zu schützen und entsprechende Gesetze zu erlassen.