Wie viel Plastik ist zu viel?

Diese Fragen haben sich Biologen gestellt, die sich um die Erforschung von Meeresschildkröten kümmern. Sie haben unter anderem mehr als 200 Autopsien toter Australischer Meeresschildkröten analysiert. Dann haben sie geschaut, wie viele Plastikteile in deren Verdauungstrakt gefunden wurden und was die vermutete Todesursache war. Ihren Ergebnissen zufolge, die im Magazin Scientific Reports erschienen sind, erhöht schon das Verschlucken von 14 Plastikteilen das Todesrisiko einer Schildkröte. Die Tiere können die Teile nicht herauswürgen, entweder sie werden durch den Darm abtransportiert oder bleiben im Magen. Gerade Jungtiere fressen Plastikteile, weil sie oft noch mit dem Strom schwimmen, genau wie die Plastikteile. Außerdem sind sie weniger wählerisch.

Andere Meeresforscher kritisieren die Studie in einem Artikel in der New York Times: Es sollte weniger um die Anzahl der Plastikteile als um das Gewicht gehen. Denn es gebe sowohl Schildkröten, denen 300 Plastikteile im Magen nichts ausmachen als auch Schildkröten, die sterben, weil sie ein einziges scharfes Teil verschluckt haben.