Technische Lösungen, um Mikroplastik aus dem Meer zu entfernen, waren bisher wenig erfolgreich. Aber offenbar hilft die Natur sich ein bisschen selbst:

Forschende der Uni Gießen haben herausgefunden, dass Korallen aktiv Mikroplastik aufnehmen und die Teilchen in ihr Kalkskelett einbauen. Untersucht haben sie das an vier Korallenarten aus dem Indopazifik. Das Team schätzt, dass Korallen weltweit bis zu 20.000 Tonnen Mikroplastik im Jahr binden. Das ist etwa ein Prozent des Mikroplastiks im Riffwasser.

Was gut klingt, hat aber auch seine Schattenseiten: Das Team hat schon 2019 zusammen mit Forschenden aus Australien gezeigt, dass einige Korallenarten bei Mikroplastik-Belastung schlechter wachsen oder krank werden.

Die Forschenden schreiben in einem Fachmagazin, dass noch nicht klar ist, welche langfristigen Folgen Mikroplastik für die Korallen hat. Möglicherweise gefährdet es die Stabilität und Widerstandsfähigkeit der Riffe. Dann wäre Mikroplastik eine zusätzliche Bedrohung für die ohnehin durch den Klimawandel gefährdeten Korallenriffe.