Tausende Mikrofasern lösen sich, wenn wir unsere Klamotten in die Waschmaschine packen.

Eine italienische Studie hat jetzt in einem Experiment belegt: Nicht nur beim Waschen, schon allein beim Tragen sondern unsere Klamotten Mikrofasern ab. Dafür haben sie verschiedene Stoffe getestet: reine Polyester-Klamotten und Polyester-Baumwoll-Mischungen, die jeweils unterschiedlich verarbeitet waren. Die Sachen wurden einmal in einem 40-Grad-Waschgang gewaschen. Außerdem mussten Testpersonen die Klamotten anziehen und sich 20 Minuten lang bewegen.

Laut der Studie waren im Wasser je nach Kleidungsstück 700 bis 4.000 Mikrofasern. Das Tragen der Kleidung führte in nur 20 Minuten zur Freisetzung von 400 Mikrofasern. Heißt laut Studie: Schon das Tragen solcher Stoffe setzt im Laufe eines Tages vergleichbar viele Mikrofasern frei wie das Waschen. Statt zu verhindern, dass Mikrofasern beim Waschen ins Wasser kommen, sollte es eher darum gehen, dass die Hersteller umdenken sollten, sagen die Forschenden.

Mikrofasern landen in der Umwelt, wir nehmen sie in Form von Nahrung und durch die Atemluft wieder auf. Welche Auswirkungen das auf uns hat, ist bislang nicht klar. Sie stehen im Verdacht Krebs zu erzeugen, Fortpflanzungs- und Entwicklungsstörungen zu verursachen und das Immunsystem zu schädigen.