Mal ehrlich: Wer liest bei Apps schon die Datenschutzrichtlinien vor dem Runterladen?

Aber: Selbst wenn man das tut, kann man sich offenbar nicht darauf verlassen, dass der Inhalt auch der Wahrheit entspricht. Forscher der US-amerikanischen Carnegie Mellon Universität haben 18.000 kostenlose Apps aus dem Google Play Store analysiert. 70 Prozent davon werten Informationen ihrer Nutzer aus - und geben das oft nicht an. 40 Prozent dieser Apps waren technisch in der Lage, Standortdaten abzufragen, zum Beispiel, weil sie sich mit Google Maps verknüpfen. Das stand aber nicht in der Datenschutzrichtlinie. 17 Prozent könnten theoretisch die Daten an Dritte weitergeben, auch ohne das Okay der Nutzer.

Die Forscher haben einen Scanner entwickelt, der die Worte aus den Datenschutzrichtlinien mit dem Code der App abgleicht. Sie sagen, dass die Ergebnisse nicht immer ganz genau sind, aber dass ihre Methode es möglich macht, Apps schneller zu untersuchen. Vor zwei Jahren hatten noch mehrere Unternehmen eine Woche dafür gebraucht, um gut 1000 Apps auszuwerten. Das neue System hat für 18.000 Apps nur etwas mehr als 30 Stunden gebraucht.

Die Forscher stellen ihre Methode in den nächsten Tagen auf einer Konferenz vor, das Wissenschaftsportal Eurekalert hat vorab darüber berichtet.