Um im Job voranzukommen kann man sich entweder besonders anstrengen oder die Kollegen schlecht aussehen lassen.

Letzteres, also sabotieren, dazu neigen laut einer Forschungsgruppe aus Karlsruhe und Bonn vor allem Männer. In einem Experiment sollten die Teilnehmenden Wörter in eine Ziffernfolge übertragen. Wer dabei die meisten Punkte erreichte, bekam einen Bonus. Die Teilnehmenden konnten der Konkurrenz aber Punkte wegnehmen, wenn sie Geld investierten. Dafür entschieden sich die Probanden häufiger als die Probandinnen. So gewannen die Männer häufiger den Bonus, obwohl beide Geschlechter in dem Test gleich gut waren.

Laut der Studienleiterin sind Männer aber nicht grundsäzlich weniger moralisch. Sie überschätzen aber oft das Sabotage-Verhalten in ihrem Umfeld und verhielten sich dementsprechend. Wenn sie in dem Experiment dagegen die Information bekamen, dass die anderen Teilnehmenden gar nicht so wettbewerbsorientiert waren wie sie angenommen hatten, sabotierten die Männer nicht häufiger als die Frauen. Das spricht dafür, dass man mit Transparenz in Unternehmen Benachteiligung von Frauen verhindern kann, sagen die Forschenden.