"Die Jugend von heute" ist wohl eine der am meisten kritisierten Gesellschaftsgruppen überhaupt.

Das war wohl schon immer so - selbst Aristoteles hat sich über den Verfall der jüngeren Generation beschwert. Das sagt auch das Forschungsteam hinter einer US-Studie. Sie wollten wissen, warum sich die Kritik an der Jugend von heute seit Jahrtausenden und in allen Kulturen immer wiederholt. Dafür haben sie in fünf Studien untersucht, wie ältere Probanden die Intelligenz, Respekt gegenüber Älteren und die Freude am Lesen bei sich selbst und bei der jüngeren Generation einschätzen.

Heraus kam: Teilnehmende, die sich selbst als besonders intelligent einschätzten, hielten die Jugend für dumm, Autoritätspersonen hielten die Jugend für respektlos, und Bücherwürmer beschwerten sich, dass die Jüngeren heute gar nicht mehr lesen. Das liegt laut den Forschenden daran, dass wir in Bereichen, in denen wir uns selbst für besonders gut halten, eher Unfähigkeiten bei anderen wahrnehmen - selbst wenn es die gar nicht gibt.

Zum Teil liegt der "Die Jugend von heute"-Effekt aber auch einfach an unserem schlechten Gedächtnis. Wir glauben, dass wir selbst als Jugendliche schlauer, belesener oder braver waren, als das in Wirklichkeit der Fall war.