Zimmerpflanzen galten lange Zeit als prima Luftfilter für Innenräume.

Zwei Forscher aus Philadelphia haben das jetzt mal nachgeprüft und sich dazu ein Dutzend Untersuchungen aus mehreren Jahrzehnten angesehen. Ihr Fazit: Wir sollten von Zimmerpalme, Ficus und Co nicht zu viel erwarten.

Und zwar wenn es darum geht, sogenannte flüchtige organische Verbindungen (VOC) aus der Luft zu filtern. Diese Art von Luftschadstoffen sind typisch für Innenräume. Sie entstehen beispielsweise beim Kochen, Abbrennen von Kerzen, oder sie dünsten aus Möbeln, Farben oder Elektrogeräten aus, oder wir versprühen sie in Form von Raumsprays.

Lüften bringt mehr

Topfpflanzen schaffen es zwar, einen Teil der Luftschadstoffe aufzunehmen. Allerdings wären zwischen 10 und 1000 Pflanzen pro Quadratmeter nötig, um den gleichen Effekt zu erzielen wie durch Lüften. Wer also bessere Luft im Zimmer will, der sollte lieber regelmäßig lüften.

Seit Jahrzehnten war angenommen worden, dass Zimmerpflanzen, die Luft deutlich verbessern. Das liegt unter anderem an einem Experiment der US-Weltraumbehörde Nasa aus dem Jahr 1989. Das hatte allerdings in einer abgeschlossenen Kammer in einem Labor stattgefunden, und nicht unter Bedingungen, wie sie tatsächlich in einer Wohnung oder in einem Büro herrschen.

Trotzdem sehen die Forscher Pflanzen in Räumen als etwas Positives, zum einen weil sie tagsüber Sauerstoff freisetzen und Kohlendioxid aufnehmen, und zum anderen, weil Menschen sich meist in begrünten Räumen wohler fühlen.

Ihre Analyse haben die Forscher in einem umweltmedizinischen Fachjournal veröffentlicht.