Mehrere Jahre war die Raumsonde Juno zum Jupiter unterwegs - jetzt zeigen erste Analysen ihrer Daten: Der Gas-Planet ist zum Teil ganz anders als Forscher sich ihn so vorgestellt haben. Zum Beispiel ist das Wetter ziemlich ungemütlich.

Wie Forscher im Fachmagazin Science berichten, gibt es unerwartet heftige Turbulenzen in Jupiters Atmosphäre. Demnach toben an seinen Polen Wirbelstürme mit einem Durchmesser von bis zu 1400 Kilometern - zehnmal so groß wie die größten Wirbelstürme bei uns auf der Erde. 

Wirbelstürme am Südpol des Jupiter
© NASA/JPL-Caltech/SwRI/MSSS/Betsy Asher Hall/Gervasio Robles
Wirbelstürme am Südpol des Jupiter

Die riesigen Wettersysteme des Jupiter scheinen durch größere Mengen Ammoniak zu entstehen, die aus den Tiefen des Gasriesen hervorquellen. Hauptsächlich besteht der Planet aber wohl aus Wasserstoff. Eine Überraschung ist laut den Forschern auch das Magnetfeld des Jupiter. Es ist viel stärker als erwartet und ungefähr zehn Mal so stark wie das der Erde.

Anna Beerlink, Wissensnachrichten-Redaktion
"Es ist auch ziemlich ruckelig und unregelmäßig, es breitet sich mal aus und zieht sich dann wieder zusammen. Dieses Magnetfeld entsteht wahrscheinlich aus dem metallischen Wasserstoff im Jupiterkern."

Unklar ist, welche Auswirkungen das riesige Magnetfeld auf den umgebenden Weltraum hat.

Die Nasa-Sonde Juno soll noch weitere Daten und bisher nicht mögliche Einblicke in die Atmosphäre des Jupiter liefern. Sie ist letztes Jahr bei dem größten Planeten unseres Sonnensystems angekommen. Die Nasa hat aber schon einige Fotos ins Netz gestellt.