Der Meerrettichkäfer frisst gerne Kohl-Äcker und Rettich-Felder kahl.

Deshalb setzen Bauern zum Beispiel das Pestizid Phyrethroid gegen die Schädlinge ein. Biologen der Uni Bielefeld haben untersucht, wie genau das Gift auf den Meerrettich-Käfer wirkt. Demnach stört das Gift seine Kommunikation: Zum einen, weil die Nachkommen der Käfer mit Pestizid-Kontakt unterschiedlich große Antennen ausbilden. Zum anderen, weil es den Duft auf den Panzern verändert, an dem sich die Käfer erkennen. Die nachkommende Generation ist schlussendlich um ein Drittel kleiner als ohne Pestizide und hat wieder Missbildungen.

Die Biologen sagen, dass sich die Studienergebnisse auch auf andere Insekten übertragen lassen. Denn auch Bienen und Wespen kommunizieren über chemische Botenstoffe. Außerdem warnen sie: Auf einem Acker versprühte Pestizide bleiben nie an dem einen Ort: Wind und Wasser tragen sie auch in angrenzende Gebiete oder weiter.

Nachrichtenredakteurin Kathrin Sielker, Deutschlandfunk Nova
Das Gift führt zu Missbildungen. Die Käfer haben zum Beispiel unterschiedlich lange Antennen oder einen anderen Körperduft - das beeinflusst dann die Partnerwahl.