Placebos können wohl auch dann wirken, wenn die Menschen, die sie einnehmen, wissen, dass das Placebos sind - also nur Scheinmedikamente.

Forschende der Uniklinik Freiburg haben das bei der Auswertung von mehreren kleinen Studien festgestellt, mit insgesamt rund 800 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Die wurden wegen verschiedener Krankheiten behandelt: Zum Beispiel wegen Rückenschmerzen oder dem Reizdarmsyndrom. Ihnen wurde offen gesagt, dass sie ein Placebo bekommen, wie das Scheinmedikament funktioniert und dass sie die Tablette regelmäßig einnehmen sollen. Tatsächlich verbesserten sich die Beschwerden bei vielen der Patientinnen und Patienten.

Die Forschenden versprechen sich von offen eingesetzten Placebos auch mehr Vertrauen zwischen Ärztinnen und Ärzten und den Menschen, die sie behandeln. Heißt also, sie könnten ihren Patientinnen und Patienten sagen: "Das hier ist ein Placebo, also kein echtes Medikament. Es könnte Ihnen aber möglicherweise trotzdem helfen."