Wenn es um die Behandlung von Schmerzen geht, kann offenbar schon der Gesichtsausdruck eines Arztes oder einer Ärztin einen Unterschied machen.

Eine Studie im Fachmagazin Nature Human Behaviour beschreibt den Einfluss von Mimik auf den Behandlungserfolg: Die Forschenden haben Experimente mit knapp 200 Freiwilligen gemacht. Die wurden einerseis in die Rollen von Ärztinnen und Ärzten und andererseits in die von Patientinnen und Patienten aufgeteilt.

In diesen Funktionen sollten sie die Wirkung einer Placebo-Salbe auf das Schmerzempfinden durchspielen: Dafür bekamen die Patientinnen- und Patientenseite an ihre Unterarme Elektroden geklebt, die durch Hitze Schmerz auslösten. Die Ärzteschaft trug dann die wirkungslose Salbe auf - allerdings war eine Gruppe der Behandelnden überzeugt, dass sie gegen Schmerzen hilft, die andere wusste von der Wirkungslosigkeit.

Es zeigte sich: Glaubten die vermeintlichen Ärztinnen und Ärzte selbst an die Salbe, verspürten die Patientinnen und Patienten weniger Schmerz. Das zeigte sich der Studie zufolge auch an Gesichtsausdrücken und Hautreaktionen.

Die Forschenden erklären den Placebo-Effekt, den die Ärztinnen und Ärzte übertragen haben mit deren Mimik. Diese zeigte feine Unterschiede, je nachdem ob die Behandelnden an die Salbe glaubten oder nicht.