In den Industrieländern leiden immer mehr Kinder unter Fettleibigkeit.

Das hat nicht nur Auswirkungen auf ihre Gesundheit, sondern auch auf ihre Schulnoten - zumindest wenn sie Mädchen sind. Das hat eine Studie von Wissenschaftlern aus Illinois herausgefunden. Demnach geben Lehrer - bewusst oder unbewusst - fettleibigen Mädchen schlechtere Noten. Die Forscher haben sich Daten aus mehreren US-Langzeitstudien an Kindern angeschaut. Heraus kam: Weiße Mädchen mit extremem Übergewicht haben im Schnitt schlechtere Noten in Englisch als ihre Klassenkameradinnen, die nur übergewichtig oder normal schwer sind. Das fängt schon in der Grundschule an und setzt sich dann bis in die Highschool fort. In Mathe dagegen spielt das Gewicht der Mädchen keine Rolle. Es könnte natürlich sein, dass fettleibige Mädchen tatsächlich einfach schlechter in Englisch waren und deshalb auch schlechtere Noten bekommen haben. Die Wissenschaftler gehen aber davon aus, dass es etwas mit unbewussten Vorurteilen der Lehrer zu tun hat. Englisch gelte als eher "weibliches" Fach, das gut zu Mädchen passe, weil sie feminin sind. Wenn ein Mädchen nicht entsprechend aussehe, gelte sie gleich als schwächer.

Bei Jungs gab es eine solche Verzerrung nicht. Die Experten fordern, dass mehr getan wird, um die Benachteiligung von fettleibigen Mädchen zu verhindern. Das könnte den Betroffenen auch helfen, etwas gegen ihr Übergewicht zu tun.