Dass im Norden von Skandinavien Rentierherden frei und ungestört durch die Natur ziehen, das wird immer seltener.

Ein Forschungsteam hat sich jetzt zum ersten Mal einen Gesamtüberblick über all die Verdrängungs-Probleme verschafft, die es in den Rentier-Gebieten gibt - von Bergbau und Forstwirtschaft über den Ausbau von Straßen und Windkraft bis hin zum Outdoor-Tourismus. Das Team schreibt im Fachjournal Scientific Reports, dass 85 Prozent der Rentier-Gebiete wegen mindestens eines dieser Probleme unter Druck sind und 60 Prozent wegen mehrerer Faktoren. Nur ein kleiner Teil der Gebiete in Norwegen, Schweden und Finnland ist noch ungestört.

Die Forschenden warnen, dass sich die Probleme durch die Erderwärmung noch verschärfen könnten. Das sei eine Gefahr für die traditionelle Rentier-Beweidung. Die wollen die skandinavischen Länder eigentlich fördern, weil sie gut für die Landschaftspflege und die Biodiversität ist.