In der Corona-Pandemie fällt es reichen Menschen offenbar leichter, die Infektionsschutz-Maßnahmen einzuhalten.

Das haben Forschende aus den USA herausgefunden. Sie haben im April, also während der ersten Covid-19-Welle, etwa 1000 Menschen aus vier US-Bundesstaaten zu ihrem Verhalten befragt. Ergebnis: Je höher das Jahreseinkommen, desto wahrscheinlicher befolgten die Befragten die Aufrufe, zu Hause zu bleiben oder eine Maske zu tragen. Personen mit einem Durchschnittseinkommen von 230.000 US-Dollar hielten sich mehr als doppelt so häufig an die Maßnahmen wie Menschen, die im Jahr nur etwa 13.000 Dollar verdienten. Das liegt laut den Forschenden auch daran, dass man in gut bezahlten Jobs eher ins Homeoffice wechseln kann, und eine Wohnung mit eigenen Garten oder Balkon hat, wo man zwischendurch an die frische Luft kann. Diese beiden Faktoren erhöhten ebenfalls die Wahrscheinlichkeit, dass jemand seine Kontakte reduzierte. Die Forschenden sagen, für reiche Menschen ist es praktischer, bequemer und machbarer, in einer Pandemie Social Distancing zu betreiben. Wer dagegen keine schöne Wohnung mit Außenbereich und keine Homeoffice-Möglichkeit hat, geht auch eher raus und trifft dort mehr Leute.

Die Ergebnisse sollen dabei helfen, besser zu verstehen, wie Pandemie-Maßnahmen wirken und wie man sie an die Bedürfnisse der Menschen anpassen kann.