Vampirfledermäuse tun es und Langusten auch: Sie praktizieren social distancing, wenn ein Mitglied der Gruppe krank ist.

Biologinnen und Biologen aus den USA und Großbritannien haben untersucht, wie Tiere versuchen, Infektionen mit Viren, Bakterien oder Parasiten zu vermeiden. Dabei stellten sie fest, dass sich bei vielen Arten Tiere instinktiv absondern, wenn sie krank sind. Beim Menschen würden dagegen sozialer Druck oder Angst um den Arbeitsplatz oft dafür sorgen, diesen Instinkt zu unterdrücken.

Für die Studie wurde einzelnen Vampirfledermäusen ein Bakterium injiziert. Es ist ungefährlich, ruft aber eine Immunreaktion hervor. Die Folge: Infizierte Vampirfledermäuse konzentrierten ihre Kraft auf die Bekämpfung der Infektion. Die eigentlich sehr sozialen Tiere bewegten sich weniger und kümmerten sich weniger als sonst um andere.

Karibische Langusten gehen noch weiter: Da verlassen gesunde Tiere die Gruppe, obwohl sie sich damit einer größeren Gefahr aussetzen, gefressen zu werden. Offenbar ist ihnen der Infektionsschutz das wert.

Besonders rabiat gehen übrigens Bienen vor: Sie werfen kranke Tiere gnadenlos aus dem Stock, um das übrige Bienenvolk nicht zu gefährden. Bei einigen Ameisenarten dagegen bleiben infizierte Tiere freiwillig zurück, um ihr Volk zu schützen.