Wenn man eine neue Sprache lernt, schlägt man sich vor allem mit zwei Sachen herum: Vokabeln und Grammatik.

Wer sich mit Grammatik schwer tut und die Wahl hat, sollte sich vielleicht lieber eine Sprache aussuchen, die von vielen Menschen gesprochen wird.

Das kann man jedenfalls aus einer neuen Studie in einem Fachmagazin der Royal Society schließen.

Die Forscher haben eine Tendenz gefunden: Demnach sind weitverbreitete Sprachen wie Englisch und Mandarin grammatikalisch eher einfach, haben aber einen großen Wortschatz. Bei Sprachen, die nur von wenigen Menschen genutzt werden, sind die Verhältnisse umgekehrt. Dann ist die Grammatik oft anspruchsvoll, dafür gibt es nur einen relativ kleinen Wortschatz.

Eine Erklärung für dieses Muster haben die Forscher mit Computer-Simulationen gefunden. Sie haben untersucht, wie sich Spracheigenschaften in großen und kleinen Netzwerken ausbreiten. In kleinen herrscht oft ein reger Austausch, deswegen können sich dort auch neue, schwerer zu lernende Grammatik-Strukturen durchsetzen. In großen Netzwerken breiten sich dagegen nur Wörter gut aus, die man bloß wenige Male hören muss, um sie zu behalten.