Die Gletschermumie Ötzi sorgt auch mehr als 26 Jahre nach ihrer Entdeckung noch für die eine oder andere Überraschung.

Wir wissen schon viel über diesen Menschen, der vor 5300 Jahren in den Alpen starb. Zum Beispiel, dass er hinterrücks mit einem Pfeil erschossen wurde, außerdem hatte er Karies, war laktoseintolerant und tätowiert. Und jetzt wissen wir auch, was er zuletzt gegessen hat. Das war lange ein kleines Rätsel, weil der Magen von Ötzi beim Mumifizierungsprozess verschoben worden war und erst bei späteren Untersuchungen entdeckt wurde.

Viel Fett als Energiequelle

Jetzt sagen Forscher aus Bozen, dass Ötzi kurz vor seinem Tod Steinbock, Hirsch und Getreide gegessen hat. Das Fleisch hat er entweder roh oder getrocknet gegessen, er hat es zumindest nicht stark erhitzt. Die Hälfte des Mageninhalts war Fett. Die Forscher gehen davon aus, dass Ötzi wusste, dass Fett ihm als Energiequelle für seinen anstrengenden Aufenthalt in den Bergen helfen würde. Das Getreide war Einkorn, eine frühe Form unseres domestizierten Getreides. Die Forscher fanden auch Spuren eines giftigen Farns im Magen. Sie wissen nicht, ob Ötzi den Farn ausversehen gegessen hat oder ihn als Medizin nahm, um Magenprobleme zu behandeln. Die soll er nämlich auch noch gehabt haben.