Wenn die Mutter stirbt, ist das schlimm - für Menschen und auch für Schimpansen.

Auch bei den Menschenaffen kann sich ein relativ früher Tod der Mutter auf das ganze Leben der Nachkommen auswirken. Die verwaisten Schimpansenjunge sind im Schnitt kleiner als andere im gleichen Alter, haben selbst weniger Nachkommen und sterben früher. An der psychischen Belastung liegt es aber wohl nicht. Das haben Forschende des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie herausgefunden. Für die Studie wurden freilebende Schimpansen 19 Jahre lang begleitet und ihre Stresshormone gemessen.

Nach zwei Jahren erholt

Vor allem, wenn die Schimpansen die Mutter schon sehr früh verloren hatten, standen sie unter Stress. Nach zwei Jahren war das aber nicht mehr so - sie hatten sich erholt. Eine Theorie ist, dass es hilft, wenn andere Tiere in der Gruppe sich um die Waisen kümmern. Sie tragen die Jungtiere auf dem Rücken, teilen ihr Futter, den Schlafplatz und beschützen sie. Ob das wirklich so ist und warum die verwaisten Schimpansen trotzdem früher sterben, will das Forschungsteam weiter untersuchen.