In Deutschland verschreiben Ärztinnen und Ärzte jedes Jahr viele medizinische Leistungen, die nichts oder nur wenig nutzen.

Zu dem Ergebnis kommt eine Studie der Technischen Universität Berlin und dem Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung. Die Studienmacher haben sich Abrechnungsdaten der Techniker Krankenkasse angeguckt - mit Blick auf 24 verschiedene medizinische Leistungen, die Fachleute für nicht nützlich oder unangemessen halten.

Die Auswertung ergab, dass von diesen untersuchten Fällen pro Jahr im Schnitt sieben Prozent als Leistung mit geringem medizinischem Wert eingestuft werden können. Von 2019 bis 2021 hätten insgesamt mehr als anderthalb Millionen Patientinnen und Patienten mindestens eine dieser Leistungen bekommen.

Dazu gehört etwa das Verschreiben von Antibiotika bei unkomplizierten Atemwegsinfektionen. Ein weiteres Beispiel ist die Untersuchung von Rückenschmerzen per Röntgen, CT, oder MRT. Die Kosten, die dadurch entstehen, schätzen die Forschenden auf zwischen 10 bis 15 Millionen Euro jährlich.