Wir müssten reden. Über Sex und Krankheiten. Meistens aber, tun wir das nicht.

Das ist das Ergebnis einer Studie mit fast 5.000 Testpersonen, an der unter anderem das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung beteiligt waren. Demnach haben nur rund ein Fünftel der befragten Männer und nur ein knappes Drittel der befragten Frauen schonmal mit einem Arzt oder einer Ärztin über sexuell übertragbare Infektionen gesprochen. Und es hapert schon beim Wissen über solche Krankheiten: Während HIV und AIDS der Mehrheit der Bevölkerung bekannt sind, hatten nur elf Prozent jemals von Chlamydien und nur vier Prozent von Genitalwarzen gehört. Die Forschenden hinter der Studie fordern, dass man das Thema Sexuelle Gesundheit enttabuisieren muss und dass Beratungsangebote leichter zugänglich werden.

Bei der Studie handelt es sich laut BZgA um die erste bundesweite, repräsentative Befragung zum Thema Sexualität. Darin gibt es übrigens auch Informationen zur Sex-Häufigkeit: Die meisten Deutschen haben demnach vier- bis fünfmal im Monat Geschlechtsverkehr. Menschen, die in einer festen Partnerschaft leben, hatten im Schnitt häufiger Geschlechtsverkehr: Von ihnen gaben nur 20 Prozent an, in den letzten vier Wochen keinen Sex gehabt zu haben. Bei den Singles waren es 77 Prozent.