In Deutschland sind immer mehr junge Menschen abhängig vom Internet.
Das zeigt eine Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Darin steht, dass mittlerweile 270.000 Jugendliche süchtig danach sind, im Netz zu surfen. Das sind fast doppelt so viele wie 2011.
Laut der Studie sind junge Leute zwischen 12 und 25 Jahren im Schnitt 22 Stunden pro Woche online - und das vor allem privat. Also nicht, um Sachen für die Schule, das Studium oder die Arbeit zu erledigen. Die größte Rolle spiele bei den meisten das Smartphone.
"Gerade Jugendliche müssen lernen, das Netz selbstbestimmt und im richtigen Maß zu nutzen. Sonst besteht die Gefahr, dass für das reale Leben neben dem virtuellen kein Platz mehr bleibt."
Bei Jugendlichen gibt es laut der Studie Unterschiede, warum sie online gehen. Mädchen nutzen vor allem soziale Netzwerke - etwa 84 Prozent machen das täglich, bei den Jungen sind es etwa 77 Prozent. Dagegen würden etwa 36 Prozent der Jungen täglich Computerspiele spielen. Das machen bei den Mädchen nur gut 11 Prozent.
Die Leiterin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Heidrun Thaiss, sagt, online sein sei für Jugendliche wesentlicher Bestandteil ihrer Freizeitgestaltung. Die Zentrale empfiehlt Eltern folgende Dinge:
- Zeitkonten festlegen, also eine genaue Stundenzahl für Computerspiele, Surfen etc.
- gemeinsam festlegen, welche Angebote im Netz genutzt werden sollen
- im Familienleben Abwechslung einplanen und Kinder offline beschäftigen
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