Bei der Wirtschaftslage? Da studiere ich doch lieber was Handfestes.

Die Finanzkrise von 2008 hat möglicherweise auch an den Unis Spuren hinterlassen, zumindest in den USA. Ein Historiker der Northeastern University in Boston hat analysiert, für welche Studienfächer sich Studenten in den letzten Jahrzehnten entschieden haben. Dabei kam raus: Seit 2008 sind die Zahlen der Studienanfänger in geisteswissenschaftlichen Fächern gesunken. Zum Beispiel haben sich 2017 an US-Unis nur noch etwa halb so viele für ein Geschichts- oder Sprachstudium eingeschrieben wie 2007. Stattdessen werden heute Studienfächer bevorzugt, bei denen der Karriereverlauf von Vornherein eher klar ist. Zum Beispiel Medizin, Computer- und Ingenieurswissenschaften.

Wie der Forscher in seinem Blog schreibt, ist das nicht unbedingt immer die vernünftigste Entscheidung. Denn Geisteswissenschaftler verdienen nach dem Studium oft nicht schlechter als Absolventen anderer Fächer. Er hält es aber auch für möglich, dass die aktuelle politische Lage in den USA wieder mehr Menschen dazu motiviert, sich mit Geschichte oder Politikwissenschaften zu beschäftigen.