In einem Schweizer See ist eine bisher unbekannte Form der Symbiose entdeckt worden.

Ein Team von Forschenden aus Deutschland und der Schweiz ist auf die Lebensgemeinschaft aus Wimperntierchen und Bakterium gestoßen. Die beiden leben tief im Zugersee, wo es kaum Sauerstoff gibt. Das Bakterium kann aus Stickstoffverbindungen, also Nitrat, Energie gewinnen - und gibt diese Energie an das Wimperntierchen weiter. Das Wimperntierchen revanchiert sich mit guten Lebensbedingungen für das Bakterium. Der Einzeller hat die Bakterie in seinen Körper aufgenommen.

Eine solche Lebensgemeinschaft hat laut den Forschenden bisher noch niemand beschrieben. Besonders ist vor allem, dass das Bakterium das Wimperntierchen direkt mit Energie versorgt - also für seinen Wirt atmet. Bisher sind nur Symbiosen bekannt, in denen die Organismen Essen gegen Lebensraum tauschen.

Die Forschenden gehen in ihrer Studie davon aus, dass Bakterien und Wimperntierchen schon seit mehr als 200 Millionen Jahren zusammenleben. Und dass sie im Laufe der Evolution zu einem Organismus verschmelzen könnten.