Wenn man im Gespräch mit einer anderen Person das Gefühl hat, dass man mit ihr auf einer Wellenlänge ist, ist das gar nicht so abwegig: Unsere Gehirnwellen sychronisieren sich nämlich tatsächlich.

Das zeigt ein Experiment von spanischen Wissenschaftlern. Dabei mussten sich zwei fremde Personen durch einen Sichtschutz hindurch unterhalten. Sie wurden angewiesen, sich gegenseitig Fragen zu stellen und gut zuzuhören, weil die Antworten später abgefragt würden. Bei den Gesprächen hatten die Probanden Kappen auf dem Kopf, mit denen ihre Hirnwellen per EEG gemessen wurden. Dabei zeigte sich: Die Gehirnwellen glichen sich in allen gemessenen Frequenzbereichen an. Die Ausschläge waren deutlich stärker synchron als bei zwei Fremden, die nicht miteinander sprachen.

Ein Teil davon erklärt sich dadurch, dass das Hirn auf die gesprochene Sprache reagiert. Aber selbst als dieser bekannte Effekt ausgeschlossen wurde, zeigten sich immer noch klare Indizien für eine Synchronität. Die Forscher schließen daraus:

Tobias Jobke, Nachrichtenredakteur Deutschlandfunk Nova
Im Gespräch mit anderen scheinen sich unsere Gehirne regelrecht aufeinander einzuschwingen - selbst wenn man sich nur hört und nicht sieht.

Wie das genau zustande kommt und funktioniert, muss noch weiter erforscht werden.

Die Studie wurde im Fachmagazin Scientific Reports veröffentlicht.