Wenn Taucher lange ohne Sauerstoff unter Wasser bleiben wollen, brauchen sie vor allem eins: Eine gut trainierte und große Lunge.

Würde man meinen. Forscher der Universität Utah haben herausgefunden, dass dabei auch eine große Milz hilft. Die Wissenschaftler haben Menschen der Bajau untersucht. Die Bajau sind ein Volksstamm aus Indonesien, deren Mitglieder als so genannte Seenomaden noch immer mit dem Meer verbunden sind. Manche von ihnen bleiben nur mit Hilfe einer Schutzbrille aus Holz mehrere Minuten unter Wasser und tauchen dabei etwa 70 Meter tief.

Die Forscher haben mit einem mobilen Ultraschallgerät die Milz der Taucher überprüft und die mit den Werten einer Kontrollgruppe verglichen. Das Ergebnis: Die Organe der Bajau-Taucher sind deutlich größer als normal - und das ist genetisch bedingt. Laut den Wissenschaftlern lagert der Körper in der Milz rote Blutzellen, an denen Sauerstoff angedockt ist. Beim Tauchen im kalten Wasser zieht sich die Milz dann zusammen und gibt die Blutzellen frei - mehr Sauerstoff steht zur Verfügung.