Sie sind in Plastikflaschen und Kosmetik, in Spielzeug und in Kassenbons: Umwelthormone.

Das sind Chemikalien, die in unser Hormonsystem eingreifen und zum Beispiel unfruchtbar machen können. Wissenschaftlich ist die Schädlichkeit dieser Stoffe unumstritten. Trotzdem versucht die Industrie, strengere Richtlinien dafür zu verhindern - indem sie wissenschaftliche Gutachten kauft und Forscher dafür bezahlt, die Ergebnisse ihrer Kollegen zu verdrehen. So steht es in einem offenen Brief, den 100 Experten auf dem Gebiet der Umwelthormone in der französischen Zeitung Le Monde veröffentlicht haben.

Laut den Wissenschaftlern verzerrt die Industrie mit diesen Methoden die wissenschaftliche Debatte und lässt es so aussehen, als seien bestimmte Erkenntnisse nicht gesichert. Ähnliche Methoden hätten zum Beispiel auch die Gegner von Klimaabkommen oder die Tabakindustrie angewandt, um die öffentliche Meinung zu manipulieren.

Die Wissenschaftler verlangen, dass die Forschung zu Umwelthormonen unter Aufsicht der Uno gestellt wird, um ihre Unabhängigkeit zu schützen.