Kleinste Plastikpartikel sind in der Erde, in Flüssen und im Meer - und offenbar fliegen sie auch durch die Luft.

Forschende der Uni Toulouse haben in einer entlegenen Gegend in den Pyrenäen jede Menge Mikroplastik entdeckt - und das kommt ihrer Meinung nach aus der Atmosphäre. Die Wissenschaftler haben in dem einsamen Gebiet monatelang Partikelfallen und Regenwasserfilter untersucht. Darin fanden sie täglich so viel Mikroplastik wie in der Luft von Mega-Citys wie Paris oder dem chinesischen Dongguan. In dem untersuchten Gebiet gibt es allerdings weder größere Städte noch Industrieanlagen. Die Forscher gehen deswegen davon aus, dass das Plastik über die Atmosphäre in die Pyrenäen gelangt ist. Woher es ursprünglich stammt, muss noch untersucht werden.

Alexandra Rank aus den Deutschlandfunk Nova Wissensnachrichten
Die Forscher rechnen damit, dass Mikropartikel mindestens knapp 100 Kilometer zurücklegen. Wobei das andererseits vielleicht gar nicht so überraschend ist, wenn man bedenkt, wie weit der Staub aus der Sahara durch die Luft transportiert werden kann oder die Asche von einem Vulkan.

Wissenschaftler, die nicht selbst an der Studie beteiligt waren, sprechen von interessanten und neuen Erkenntnissen. Bis jetzt werde zwar viel zum Thema Mikroplastik in der Atmosphäre geforscht - viele Ergebnisse gebe es aber noch nicht.