Wer sich aktuell mit Umweltwissenschaften beschäftigt, kann schonmal verzweifeln am Ausmaß der Zerstörung von Ökosystemen, Landschaften und der Tier- und Pflanzenwelt.

Deshalb fordern jetzt drei Biologen, dass Forschende aus den Umweltwissenschaften seelischen Beistand bekommen. Den bräuchten sie, um mit ihrer Trauer um die Natur klarzukommen, zu der sie meist eine emotionale Bindung haben, weil sie sich ja intensiv mit ihr beschäftigen.

Sophie Stigler, Deutschlandfunk-Nova-Autorin
"Das Biologen-Dreierteam sagt, Klimaforschende brauchen ein Sicherheitsnetz, wie es Leute im Gesundheitswesen, Rettungskräfte oder Polizistinnen und Polizisten haben. Für die gibt es Anlaufstellen, wo sie systematisch darauf vorbereitet werden, wie sie mit traumatischen Ereignissen umgehen und wenn sie wollen, stehen Therapeuten bereit."

Die Biologen schreiben im Fachmagazin Science in einem offenen Brief, dass Umweltwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler während ihrer Arbeit dazu neigen, Gefühle wie Trauer und Verzweiflung zu unterdrücken oder gar nicht erst zuzulassen. Das würde aber große Risiken mit sich bringen. Denn emotionale Traumata könnten verschiedene Fähigkeiten beeinträchtigen - vor allem das Urteilsvermögen und die Vorstellungskraft.

Deshalb wollen die Autoren des Briefes erreichen, dass betroffene Forschende die Möglichkeit bekommen, um die Umwelt zu trauern und dabei professionelle Unterstützung bekommen.