Die meisten Menschen fühlen sich an einem weitläufigen Strand wohler als im Dickicht im Wald.

Laut einer Studie aus Kanada liegt das vor allem an dem Sicherheitsgefühl, das lange, horizontale Linien vermitteln, im Gegensatz zu den Winkeln und vertikalen Linien im Wald. Ein Wissenschaftsteam hat Testpersonen etwa 1000 Bilder von verschiedenen Szenerien gezeigt, zum Beispiel ein Strand oder ein verwüstetes Gebiet nach einer Naturkatastrophe.

Die Fotos waren allerdings stark abstrahiert und auf schwarz-weiße Linien reduziert, so dass man die eigentlichen Motive nicht mehr erkennen konnten. Die Testpersonen sollten beurteilen, ob sie die Bilder als sicher oder bedrohlich, angenehm oder unangenehm empfanden.

Gründe wohl in der Evolution

Das Ergebnis: Die Bilder mit langen, geraden Horizontalen Linien wurden durchgehend positiver bewertet als solche mit kurzen, winkeligen Linien. Die Forschenden vermuten, dass unser Gehirn die Linien als Anhaltspunkt nutzt, um eine komplexe Information, sprich eine Landschaft in unserem Blickfeld einzuschätzen.

Möglicherweise hat sich die Verknüpfung der Linien mit dem Sicherheitsgefühl im Laufe unserer Evolution ergeben: In den offenen Savannenlandschaften mit ihren geraden Horizontallinien, aus der unsere Vorfahren stammen, konnte man zum Beispiel Raubtiere schneller erkennen und besser weglaufen als im Unterholz.