Verschwörungsideen entstehen oft als Reaktion auf Angst, Ungewissheit und Bedrohung.

Drei Forschende der Uni Osnabrück und der Fernuni Hagen schreiben in einem Fachmagazin, dass Verschwörungsglaube einen Versuch darstellen könnte, diese negativen Empfindungen zu reduzieren oder besser aushalten zu können. Denn durch Verschwörungsideen werden scheinbar einfache und allumfassende Erklärungen für komplexe Zusammenhänge geliefert.

Ihre Untersuchung zeigt aber, dass sich ängstliche Menschen durch den Glauben an Verschwörungsmythen nicht besser fühlten. Das minderte bei den befragten Personen aber nicht den Glauben an eine Verschwörung. Er wurde sogar noch größer. Als mögliche Gründe dafür sehen die Forschenden, dass Widersprüche und Zweifel an den eigenen Überzeugungen ausgeblendet oder sogar durch weitere, noch größere Verschwörungen erklärt werden, so dass diese Menschen in einem sich selbst verstärkenden Kreislauf landen.

Für die Studie wurden zwei Untersuchungen gemacht. Dafür wurden zum einen 400 Personen in einem Abstand von zwei Wochen vier Mal befrag, zum anderen wurden rund 1000 Personen in einem Abstand von vier Monaten vier Mal befragt. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift Personality and Social Psychology Bulletin erschienen.