Klimaschutz-Maßnahmen sind gut für unseren Planeten - sollte man meinen, ist aber nicht immer so.

Forschende warnen vor schweren Folgen von Klimaschutz-Maßnahmen für die Artenvielfalt. Beide Probleme müssten mehr zusammengedacht werden, fordern der Weltklimarat (IPCC) und der Weltbiodiversitätsrat (IPBES). Die beiden Organisationen haben zum ersten Mal gemeinsam über Lösungen dazu beraten.

Ein Beispiel für negative Konsequenzen von Klimaschutz-Maßnahmen sind Biomasse-Plantagen: Sie sind zwar gut für umweltfreundliche Kraftwerke, aber die Artenvielfalt leidet darunter. Andere Beispiele: die Aufforstung mit nur einer Baumart oder auch die E-Mobilität. Mehr Elektrofahrzeuge sind zwar gut für den Klimaschutz, aber der Rohstoffabbau für die nötigen Batterien ist schlecht für die Umwelt.

Mehr Schutzgebiete - weniger schädliche Subventionen

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fordern unter anderem, mehr Moore wieder herzustellen. Sie könnten viel klimaschädliches CO2 binden und seien gleichzeitig ein Biotop für jede Menge Arten. Außerdem setzen sich die Forschenden dafür ein, dass 30 bis 50 Prozent der Meeres- und Landflächen weltweit unter Naturschutz gestellt werden. Aktuell sind es etwa 15 Prozent der Land- und 7,5 Prozent der Ozeanflächen. Und sie wollen, dass Subventionen gestrichen werden, die Überfischung, Kahlschlag in Wäldern oder Überdüngung von Feldern fördern, weil dadurch Arten gefährdet würden.

Die Zahl der Säugetiere, Vögel, Amphibien, Reptilien und Fische ist laut Umweltorganisation WWF von 1970 bis 2016 um fast 70 Prozent zurückgegangen.