In China und Indien fehlen Frauen.

Das kommt daher, dass in beiden Ländern weibliche Föten eher abgetrieben werden. Forschende aus Singapur und den USA haben ausgerechnet, wie stark sich diese Praxis inzwischen auf die Bevölkerungsentwicklung auswirkt.

Unter natürlichen Bedingungen kommen bei Menschen auf 100 weibliche Babys 105 männliche. Durch eine genderverzerrte Abtreibungspraxis ist dieses Verhältnis verschoben: Im Extremfall kommen dann auf 100 weibliche Babys 118 männliche. Das war in China im Jahr 2005 der Fall. Die Forschenden weisen darauf hin, dass dieser Jahrgang jetzt zu den geschlechtsreifen Teenagern gehört.

Das Forschungsteam hat ausgerechnet, dass in China im Moment deswegen rund zwölf Millionen Frauen "fehlen" und in Indien etwa zehneinhalb Millionen. Das Team weist darauf hin, dass dieser Effekt berücksichtigt werden sollte, wenn man hochrechnen will, wie sich die Weltbevölkerung weiterwächst. Insgesamt fehlen laut der Studie weltweit 23 Millionen Frauen durch genderverzerrte Abtreibungen.