Ob eine Frau bei sportlichen Wettkämpfen erfolgreich ist, hängt möglicherweise damit zusammen, wie hoch ihr Testosteron-Spiegel ist.

Wenn der über dem Durchschnitt liegt, dann sind die Erfolge beim Sport größer. Ein Sportmediziner aus Monaco und der Wissenschaftsdirektor vom Weltleichtathletikverband haben untersucht, ob Testosteron Auswirkungen hat auf sportliche Erfolge bei der Leichtathletik. 

Es zeigte sich: Frauen mit hohem Testosteron-Spiegel waren zwei bis fünf Prozent erfolgreicher als die mit niedrigem Testosteron-Spiegel, und zwar beim 400- und 800-Meter-Lauf, Hürdenlauf, Hammerwerfen und Hochsprung. Bei Männern gab es diese Unterschiede nicht.

Der Weltleichtathletikverband will die Erkenntnisse der Studie nutzen, um möglicherweise Frauen mit hohem Testosteron-Spiegel von Wettkämpfen auszuschließen. Das würde dann auch zum Beispiel Caster Semenya betreffen. Die südafrikanische Sprinterin und Olympiasiegerin ist intersexuell und hatte schon mit Diskriminierung und der Veröffentlichung ihrer Geschlechtstestergebnisse zu kämpfen - wurde aber auch kritisiert, weil sie mit einem Testosteronspiegel auf Männerniveau bei den Frauen mitläuft - die gegen Semenya chancenlos sind. 

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Deshalb will der Weltleichtathletikverband bei Frauen eine Obergrenze für Testosteron einführen. Zwischenzeitlich mussten Sportlerinnen mit hohem Testosteronspiegel Medikamente nehmen, um ihn auf normales Niveau zu drücken. Dagegen hat aber eine indische Sportlerin geklagt, der Internationale Sportgerichtshof CAS hat die Regelung ausgesetzt - will aber noch diesen Monat eine Entscheidung fällen.

Sophie Stigler, Deutschlandfunk Nova
"Die Studie könnte dieser eine Beleg sein, den der Weltleichtathletikverband für sein Verbot braucht."