Wenn man sich auf einen Berg im Nordosten Taiwans stellt, dann kann man sie sehen: die japanische Insel Yonaguni.

Deswegen gehen Forschende davon aus, dass die Menschen in Taiwan schon vor zehntausenden Jahren wussten, dass es die Insel gibt. Und dass sie hinwollten, um sie auszukundschaften. Aber wie? Yonaguni ist 200 Kilometer weit weg - ganz schön weit, wenn man kein Segelboot hat. Und die gab's noch nicht, als die ersten Menschen die Insel besiedelt haben. Die Reise haben fünf Abenteurer selbst ausprobiert, mit einem simplen Einbaumkanu.

Die Idee für die Expedition kam von einem japanischen Archäologen. Er und sein Team haben jahrelang verschiedene Boote durchprobiert. Schilfboot und Bambusfloß waren eher untauglich. Ob es mit einem primitiven Einbaumkanu und Paddeln klappt, haben diese Woche schließlich die fünf Abenteurer getestet. Probleme gab's in einer bewölkten Nacht, weil sie ohne Sterne nicht navigieren konnten. Aber sie hatten Glück: Die Strömung trug sie näher an die Insel ran. Nach rund 45 Stunden Fahrt kamen sie am Ufer von Yonaguni an. So könnte die Insel damals also besiedelt worden sein.