Drug ChecksGesundheit: Drogen auf dem Prüfstand

Medikamente im Koks? Dope voller Schwermetalle? Drogen vom Schwarzmarkt sind häufig verunreinigt. Und manche der Streckmittel sind echt gefährlich. Drug-Checks schaffen Abhilfe. Leider sind sie selten, verlustreich und dauern ihre Zeit.

Wer die Inhaltsstoffe von Drogen schnell untersuchen lassen möchte, kann das derzeit nur in Berlin, in Thüringen, dort beim mobilen Angebot Subcheck, und bei einem mobilen Angebot in Mecklenburg-Vorpommern erledigen lassen. Nur dort werden dauerhaft schnelle Drug-Checks angeboten (Stand 11.08.2025).

Tests als Spezialaufgabe

Das Testangebot ist vor allem deswegen so übersichtlich, weil Drogen-Checks bis 2023 verboten war, erklärt Deutschlandfunknova-Reporterin Daniela Siebert: " Da helfen nur analytische Verfahren im Labor. Man braucht Spezialgeräte, die zum Einsatz kommen müssen." Ein Pilotprojekt lief auf dem Fusion-Festival.

"Auf der Fusion 24 wurden 446 Proben getestet und bei 13 gab es Warnungen wegen hoher Wirkstoffdosierung."
Daniela Siebert, Deutschlandfunknova-Reporterin

Üblicherweise geht es beim Drug-Checking um drei Aspekte: Verunreinigungen, Falschangaben und Dosierung, fasst sie zusammen. Ist die Dosierung höher als erwartet, droht das Risiko einer Überdosis. Ist die Zusammensetzung unklar, erschwert das die medizinische Hilfe im Notfall.

Koffein im Koks

Aktuelle Warnungen aus der Hauptstadt werden hier veröffentlicht – mit Foto, Analyseergebnis und Datierung. Zur Statistik: Jede zweite der getesteten Proben in Berlin ist stark verunreinigt, falsch bezeichnet oder zu hoch dosiert (Stand Juli 2025). Für rund 50 Prozent der knapp 3.600 Proben wurde eine Warnung ausgesprochen.

Auch das Projekt in Mecklenburg-Vorpommern veröffentlicht Warnungen. Sie sind weniger umfangreich. Dafür sind die Analysedaten hier detaillierter.
Als typische Verunreinigungen nennt Daniela Siebert ganz allgemein Glaspartikel und detaillierter:

  • in Amphetaminen: Koffein
  • in Kokain: das Betäubungsmittel Procain, das krebserregende Schmerzmittel Phenacetin oder Levamiso
  • in Cannabis und Marihuana Pflanzenschutzmittel, Sand, Schwermetalle und Haarspray

Ursächlich für die Unreinheit der Drogen ist, dass auf einem Schwarzmarkt keine Transparenz herrschen kann und für Anbietende nur der Gewinn entscheidend ist. "Die Hersteller sind Kriminelle. Die wollen halt Geld verdienen. Gesundheit und Qualität sind keine Maßstäbe", sagt Daniela Siebert. Auch deswegen ist sie vom Sinn und Zweck des Drug-Checkings restlos überzeugt.

"Wenn schon illegale Partydrogen, dann am besten mit Drug-Checking."
Daniela Siebert, Deutschlandfunknova-Reporterin