GefühleAchtsam mit Scham umgehen lernen
Manchmal schämen wir uns. Weil wir etwas falsch gemacht haben oder weil wir denken, wir müssten uns schämen. Scham kann uns stark treffen. Sie kann wehtun. Sie kann aber auch gesund für uns sein.
Sie kann sich intensiv anfühlen und uns unmittelbar treffen: Scham. Warum? Während Schuld sich meist auf eine Handlung richtet, geht es bei Scham um eine Bewertung der eigenen Person. Statt: "Ich habe etwas falsch gemacht" (Schuld) denken wir "Ich bin eine furchtbare Person" (Scham). Scham trifft unser Selbstbild – unser inneres Gesicht – und lässt uns oft klein, ausgegrenzt oder wertlos fühlen.
"Scham entsteht nicht einfach so: Sie wurzelt in unserer Erziehung, in früheren Erfahrungen, in Vergleichen und Stigmatisierungen."
Es gibt verschiedene Arten von Scham
- Anpassungsscham: Wenn wir wahrnehmen, dass wir gesellschaftlichen Erwartungen, Normen oder Idealen nicht entsprechen (zum Beispiel bei Kleidung, Schönheitsidealen oder einer Etikette).
- Gruppenscham: Ausgelöst durch Zugehörigkeit, etwa Ethnie, Nation oder soziale Gruppe ("Ich schäme mich dafür, …").
Gewissensscham: Wenn wir gegen geltende Werte, unser eigenes Ich-Ideal oder das Vertrauen anderer verstoßen haben. - Empathische Scham: Wir empfinden Scham nicht für uns selbst, sondern stellvertretend für eine andere Person, der etwas scheinbar Peinliches oder Beschämendes widerfährt.
- Fremdscham: Wenn wir uns für eine nahestehende Person schämen und mitfühlen oder mit-leiden.
Scham: Bedeutung
Scham ist nicht immer nur schlecht. Eine moderate Scham kann gesund sein: Sie zeigt uns Grenzen auf, hilft uns, empathisch zu bleiben, schützt unsere sozialen Beziehungen.
In dieser Achtsam nehmen wir uns Zeit, Scham nicht als unangenehmes Gefühl abzutun, sondern zu verstehen: Was will sie uns sagen? Wann wird sie gefährlich? Wie können wir ihr mit Freundlichkeit, Achtsamkeit und Selbstmitgefühl begegnen – statt vor ihr zu fliehen oder unterzugehen.