Hieroglyphen-RatgeberKarrieretipps unterm Pharao

Die alten Ägypter haben ja einige Skills in Medizin, Kunst oder Architektur vorgelegt. Auch in Sachen Karrieretipps hatten sie was zu sagen, zeigen jetzt neu übersetzte 4000 Jahre alte Hieroglyphen. Ob die was taugen?

Das Glück, als Pharao geboren zu sein, hatte nun wirklich nicht jeder im alten Ägypten. Dafür hatte der Gelehrte Ptahhotep ein paar Tipps parat, wie man dennoch geschmeidig durch den ägyptischen Arbeitsalltag kommt. Und nicht nur für Bedienstete hatte er bereits 1850 vor Christus Verhaltensregeln ausgeklügelt, sondern auch für Vorgesetzte.

Hilfreich wie ein Sprichwort-Kalender

Das Buch "Schriften aus dem alten Ägypten" fasst diese uralten Manager-Weisheiten zusammen. Der Ägyptologe Toby Wilkinson von der Universität Cambridge übersetzte erstmals viele alte Hieroglyphen in modernes Englisch. Darunter Testamente und Reiseberichte und eine kleine Job-Handreichung. Uns schwant: Diese Manager-Regeln sind so universell, dass wir sie auch heute gerne in tausenden Ratgeberbüchern wiederholen.

1. Einfach mal die Klappe halten

Folgende Situation: Wir begegnen jemandem, der auf Streit aus ist. Was tun? Ruhig bleiben und sich partout nicht darauf einlassen, empfiehlt Ptahhotep. Einfach die Arme kreuzen und sich verbeugen. Dabei ist es dann sogar egal, ob wir selbst in der unterlegenen Position sind oder auf der gleichen Hierarchieebene wie der Wüterich. Am Ende stehen wir besser da als der Hitzkopf. Der Klügere gibt nach. Kennt man ja.

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2. Cool bleiben

Aber auch den Mächtigen empfiehlt Ptahhotep, auf ihrem Thron schön ruhig zu bleiben. Nach unten treten und Menschen schlecht zu behandeln, einfach weil man es kann - das gehört sich nicht. Schlechter Stil, sagt der Gelehrte.

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3. Erstmal zuhören

Stattdessen rät Ptahhotep, für die damalige Zeit schon fast revolutionär: Wenn ein Bediensteter mit einem Anliegen vorbeikommt, erstmal zuhören und ihn nicht direkt abblitzen lassen. Das Gute daran: Meistens ist ihm am wichtigsten, loszuwerden, was er auf dem Herzen hat. Die Lösung des Problems bliebe dann zweitrangig. Und so der Ägypter: "Am Ende geschieht sowieso, was du willst."

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