Arachnoider BesuchSpinnen in der Wohnung: Sie wollen bei uns sein
Niemand ist ganz allein in der Wohnung. Denn: Im Herbst machen sich Spinnentiere in Innenräumen besonders bemerkbar. Jetzt sind sie groß und reif. Viele darf man vor die Tür setzen. Nicht alle sollte man in die Hand nehmen, sagt Spinnenexperte Hans Joachim Krammer.
Der Sommer geht und die Spinnen kommen in die Wohnung: ob im Bad, der Küche oder im Schlafzimmer. Einige Hausspinnenarten leben ohnehin in Innenräumen, doch ganz allgemein werden die Tiere im Herbst sichtbarer, weil sie ausgewachsen sind. In die Wohnungen kommen sie Paarungszeit, auf der Suche nach anderen Tieren und weil sie ein warmes Plätzchen zum Überwintern suchen.
Paarungsbereite Hausspinnen
Bei der großen Winkelspinne – unser Bild – ist es momentan die Suche nach Partnerinnen, die die männlichen Tiere umtreibt, sagt der Biologe und Spinnenexperte Hans Joachim Krammer. Zusammen mit den anderen Hausspinnen, wie der Zitterspinne, ist auch diese Spinnenart an Temperatur und Feuchtigkeit in Innenräumen gewöhnt. Hausspinnen können in der freien Natur nicht überleben.
"Bei der großen Winkelspinne ist einfach Paarungszeit. Da sind die Männchen auf Brautschau, auf der Suche nach der großen Liebe."
Abwarten kann eine Lösung sein: Während viele Insekten, die sonst im Freien leben, nicht aus Innenräumen herausfinden, gelänge das Spinnen normalerweise schon, sagt Hans Joachim Krammer.
"Im Gegensatz zu Fliegen, Wespen und anderen Insekten: Eine Spinne schafft es in der Regel auch wieder aus der Wohnung raus, wenn es ihr nicht gefällt."
Aber auch er hilft sich mit einem Schraubglas und einem Deckel, wenn er sich auf den freien Willen der Tiere nicht warten möchte: "Einfach ein Glas nehmen und einen Deckel und raustragen."
Der Griff nach der Nosferatu-Spinne
Bei der zugewanderten Nosferatu-Spinne würde auch Hans Joachim Krammer es nicht mit den Händen versuchen: "Sie sind relativ groß und selbstbewusst. Es sollte kein Problem sein, die einzufangen. Mit ein bisschen Übung geht das ganz gut."