Gelesene TexteAuf den Sprecher kommt es an

Wenn Marc Uwe Kling aus seinen Känguru-Chroniken liest, kann sich das Publikum auf Schnappatmung vorbereiten. Aber selbst die Straßenverkehrsordnung hat was, wenn Christoph-Maria Herbst sie in Stromberg-Manier zum Besten gibt.

Streit in der Konferenz vor der Redaktionskonferenz. Sebastian "Ningelbert" Rams will der redaktionellen Hörbuch-Vergötterung etwas entgegensetzen. Er bezweifelt, dass sich jeder Text zum Vorlesen eignet. Und damit fliegt der Fehdehandschuh in Richtung Julia Möckl, der Reporterin vom Dienst. Hat Sebastian Rams vielleicht Recht?

​"Für manche erschließt sich der Zugang zu einem Buch über das Hören einfacher, als das Buch in die Hand zu nehmen."
Ute Romeike, Hörbuchladen-Besitzerin

Ute Romeike widerspricht. Sie besitzt einen Hörbuchladen in Düsseldorf und weiß also, wovon sie spricht. Sie sagt: Es kommt viel mehr auf den Sprecher oder Regisseur als auf den Text an. So macht es zum Beispiel wenig Sinn, wenn ein Comedian einen Krimi liest - es sei denn, aus dem spannenden Stoff soll eine Schmonzette werden. Ein Comedian hingegen, der die Straßenverkehrsordnung vorliest, kann dem Stoff erst die richtige Würze verleihen.