Auf der BühneDrangsal und Ilgen-Nur



Zum ersten Mal in der Geschichte von "Auf der Bühne" verlassen wir unser Kölner Funkhaus und den ehrwürdigen Kammermusiksaal. Und das wird in Zukunft öfter passieren. Erstes Auswärtsspiel: Mittwoch, 22. Mai, Landesvertretung der Hansestadt Hamburg in Berlin Mitte. Erlebt Drangsal und Ilgen-Nur in exklusivem Ambiente!

Drangsal: Der akribische Anecker

Es ist schon eine Weile her, als uns die Plattenfirma von Max Gruber alias Drangsal besuchen kam, um einen damals "neuen" Musiker vorzustellen. Wir waren uns zuerst – ehrlich gesagt – nicht ganz sicher, was wir von diesem präzisen Nachbau einer 80er-Jahre-Soundwelt halten sollten. Aber wie es eben mit gutem Pop immer läuft: Man kriegt ihn nicht mehr aus dem Kopf raus. Und mittlerweile ist Drangsal fester Bestandteil unserer Playlist auch mit Songs von "Zores", seinem Album Nr. 2.

"Ich finde es interessanter, wenn Dinge Reibung erzeugen und wenn man spaltet, statt dass man sich auf einen einigen kann."
Max Gruber alias Drangsal

Queer, misanthropisch, morbide – Max ist ein schillernder Typ, und war es, laut eigener Aussage, auch immer schon. Das führte zu teilweise heftigen Reaktionen in der ländlich geprägten Pfalz, wenn er mit lackierten Fingernägeln und grünen Schuhen in die Schule kam. Rückhalt gab es von den Eltern, die ihm sogar die Unterschrift für sein erstes Tattoo ("Viva Hate") gegeben hatten. Das werdet ihr am 22. Mai bestens sehen können, denn bei "Auf der Bühne" kommt ihr ganz nah ran an Max und seine Band.

Ilgen-Nur: Die coole Unangepasste

Unser zweiter Act des Abends hat gewisse Ähnlichkeiten mit Drangsal. Ilgen-Nur (Borali) spielt zwar einen wesentlich roheren Sound, aber auch sie ist im Zweifel "anti" und weiß ebenfalls aus eigener Erfahrung, wie es ist, wenn man ländlich aufwächst und dieser Enge entkommen möchte. Das Southside-Festival war für Ilgen-Nur lange Zeit das höchste der Gefühle – mehr ging musikalisch im Schwarzwald nicht. Die Initialzündung fürs eigene Musikmachen kam erst während eines Praktikums in Hamburg, wo sie bis heute lebt.

"Ich war der Weirdo in der Schule, die Komische – da hat man natürlich Selbstzweifel, kein großes Selbstbewusstsein."
Ilgen-Nur

Ihr Name weist auf die türkischen Roots hin, und die wollte sie mit einem Künstlernamen auch nicht verstecken. Mit gesammeltem Mut und Unterstützung von Max Rieger (Die Nerven) kam vor einem Jahr die Debüt-EP "No emotions" raus. Seitdem ahnen wir, dass da noch viel Größeres kommen kann. Ihre Art Musik zu machen erinnert an Courtney Barnett: Ein bisschen schrammelig, sehr direkt und einfach cool! Wir sind sehr gespannt, bei "Auf der Bühne" Songs von ihr zu hören, die irgendwann dieses Jahr noch auf einem Debüt-Album landen werden.

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Jeden Tag einschalten und kostenlose Tickets abstauben

Bei "Auf der Bühne"-Konzerten gibt es Karten nie öffentlich zu kaufen. Ihr bekommt sie von uns geschenkt: Ab sofort und noch bis kurz vor Konzertanfang. Verfolgt einfach aufmerksam das laufende Programm von Deutschlandfunk Nova, und mit etwas Glück landet ihr auf der exklusiven Gästeliste dieses einmaligen Abends.