Autsch!Erste Hilfe bei Sonnenbrand
Picknick im Park, dösen auf dem Balkon, chillen am Strand: So fühlt sich Sommer an. Doch manchmal bekommt die Haut auch zu viel ab. Sonnenbrand tut nicht nur weh, sondern kann auf Dauer auch richtig gefährlich werden. Wie wir dem vorbeugen und was hilft.
Wenn nach einem Tag am Strand, nach dem Sport im Freien oder einem sommerlichen Spaziergang unsere Haut rot und heiß wird und anfängt zu brennen oder zu jucken, dann ist ein Sonnenbrand im Anmarsch. Der entsteht, wenn wir uns nicht oder nicht ausreichend eingecremt haben oder zu lange in der Sonne geblieben sind.
Unsere Haut reagiert auf das Zu-viel an UV-Strahlung nämlich mit einer Entzündung. "Da werden Chromophore, also einfach Proteine in der Zelle aktiviert, die dann Entzündungszellen in die Haut locken", erklärt Hautarzt Steffen Emmert von der Universität Rostock. "Aber natürlich wird auch Erbgut geschädigt durch die Sonnenstrahlung, also DNA-Schäden. Die können auch wieder eine Entzündung und eine Reaktion auslösen."
Warum wir alle unterschiedlich auf Sonne reagieren
Natürlich reagiert nicht jeder Körper gleich auf Sonne. Die einen können dort stundenlang liegen und es passiert nichts – andere gehen schon nach nur wenigen Minuten draußen mit einem Sonnenbrand nach Hause.
"Helle Haut hat mehr Melanin – und das schützt im Gegensatz zum braunschwarzen Eumelanin kaum vor der Sonne."
Wie schnell sich unsere Haut entzündet, hängt von unserem Hauttyp ab. Menschen mit sehr heller Haut sind empfindlicher, sagt Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Clara Hoheisel. "Wenn die nicht aufpassen in der Sonne, dann werden die schon nach wenigen Minuten knallrot." Das liegt vor allem daran, dass helle Haut mehr Melanin hat und das kaum vor der Sonne schützt.
Langzeitfolge: Hautkrebs
Doch auch wenn wir keinen Sonnenbrand bekommen, sollten wir starke und dauerhafte Sonnenbelastung vermeiden. Die Folgen merken wir nämlich oft erst viele Jahre später, erklärt Clara Hoheisel. "Es ist wie bei einem Fass, das langsam vollläuft: Erst passiert nicht so viel. Aber wenn dann dieses Fass irgendwann mal überläuft, dann kommt der Hautkrebs."
Um es gar nicht erst soweit kommen zu lassen, sollten wir in der Zeit, in der die Sonne am stärksten ist, lieber drinnen oder im Schatten bleiben und lieber mehr als weniger anziehen, rät Hausarzt Steffen Emmert. "Man sollte die Mittagssonne meiden, also wenn die Sonne am stärksten ist, das ist so zwischen elf und 15 Uhr", sagt er. "Außerdem hilft textiler Lichtschutz. Das ist luftige, aber längere Kleidung. Ein Hut ist klasse sowie ein T-Shirt, das über die Schultern geht und eine Dreiviertelhose, die über die Knie geht."Anschließend sollten wir alle Stellen, die sich nicht mit Kleidung abdecken lassen, also etwa Gesicht, Hände oder Unterarme, mit Sonnencreme eincremen.
SOS-Tipps für den Sonnenbrand
Doch manchmal hilft all das nichts und es erwischt uns trotzdem – aller Vorsicht zum Trotz. Eine spezielle Behandlung für den Sonnenbrand gibt es nicht, aber ein paar Dinge lindern die Schmerzen zuverlässig.
- Steffen Emmert empfiehlt, die geschundene Haut mit After-Sun-Produkten aus der Apotheke oder Drogerie zu kühlen. Aber auch Hausmittel wie ein kühlendes Kokos- oder Aprikosenkernöl, Quarkwickel oder kalte Umschläge mit Schwarz-oder Kamillentee können helfen.
- Zudem sei es wichtig, viel zu trinken, um den Wasser- und Mineralhaushalt wieder auszugleichen und die Regeneration der Haut von innen zu unterstützen.
- Wenn durch den Sonnenbrand allerdings Blasen entstehen, sollten wir schleunigst einen Arzt oder eine Ärtzin aufsuchen. "Dann spricht man von einer Verbrennung dritten Grades", erklärt Clara Hoheisel. "Da muss man ins Krankenhaus und bekommt oft eine Infusion."