BierbrauenLecker Bierchen aus der Küche

Der Bierbrauer und -Sommelier Gunnar Martens weiß, wie man richtig Bier braut - auch für den Hausgebrauch.

Bierbrauen ist ein altes Handwerk. Seit über 10.000 Jahren brauen die Menschen Bier, erklärt Gunnar Martens. Mit dem Ende der Jungsteinzeit und dem Beginn von Ackerbau und Viehzucht standen die Menschen vor dem Problem, die Getreideernte zu verarbeiten und das Korn haltbar zu machen.

Die Fähigkeit, aus dem Getreide Brot zu backen, war noch nicht entwickelt. Also haben die Menschen damals eine Art Grütze gemacht, erklärt Gunnar. Das Getreide wurde in Wasser eingeweicht und warm gemacht. Bleibt die Grütze offen stehen, fallen die Hefe aus der Luft hinein. Und so entstand der aller erste Vorläufer des Biers.

"Bier ist mit der Grund, warum wir sesshaft geworden sind."
Gunnar Martens, Bierbrauer und -Sommelier

Bei seinen Braukursen zeigt Gunnar den Teilnehmern, wie sie in ihrer Küche Bier brauen können. Für das Equipment müssen sie rund 200 Euro investieren. Mit einem Sud können sie ungefähr 25 Liter Bier brauen. Ein wahres Premiumbier für 8 Euro der Liter. Dafür nimmt er Malz, das er schrotet und mit Wasser bei verschiedenen Temperaturen im Glühweinkessel erhitzt.

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Die nächsten Arbeitsschritte übernehmen Enzyme, die die Stärke aus der Malz in Zucker umwandeln. Der Brauprozess dauert sechs bis acht Stunden. Danach wird der Sud geläutert im Läuterbottich und gärt darin drei bis fünf Tage. Dann kann der Sud in Flaschen oder ein Fass abgefüllt werden und nach vier bis fünf Wochen ist das Bier fertig.

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"Warum schmeckt das? Was steckt technisch dahinter?", die Fragen haben Gunnar dazu angetrieben Brauwesen in Weihenstephan zu studieren. Danach hat er als Diplombraumeister in verschiedenen Brauereien gearbeitet. Das hat ihn aber etwas gelangweilt. Seit die Brauszene in Deutschland sich vor zehn Jahren verändert hat und auch das Heimbrauen aufkam, hat er angefangen Kurse zu geben.

Parallel hat Gunnar sich als Biersommelier etabliert. Dabei geht es ihm darum, Biere bewusst zu genießen, den Geschmack wie bei Wein zu erfassen und zu beschreiben, um dann Empfehlungen auszusprechen.