Binationale Paare während CoronaEigentlich ist ihre Liebe grenzenlos

Ricarda lebt in Berlin, ihr Freund in der Türkei. Die beiden hätten eigentlich schon geheiratet, aber die Reiseverbote wegen der Pandemie haben es verhindert. Bei uns spricht Ricarda über ihre Trennung und eine Petition, die ihr Hoffnung macht.

Ricardas Freund ist Iraner und lebt in der Türkei, sie lebt in Berlin. Zuletzt haben sie sich Anfang Februar gesehen – Ricarda hat ihren Freund in der Türkei besucht. Beide wollten dort im Frühjahr standesamtlich heiraten.

"Hätte alles geklappt, wären wir jetzt schon verheiratet, schätze ich."
Ricarda aus Berlin, ihr Freund lebt in der Türkei

Ihren Flug für Mitte März hatte Ricarda bereits gebucht, wegen der Aussetzung des zivilen Flugverkehrs und der Reisebeschränkungen konnte sie allerdings nicht fliegen. Jetzt telefonieren die beiden täglich und sehen sich nur im Videochat und auf Fotos.

"Jetzt stehen wir mit einem großen Fragezeichen da, wissen nicht, wann wir uns wiedersehen können, wann es überhaupt wieder Flüge gibt. Was die Hochzeit betrifft, ist gerade alles offen."
Ricarda aus Berlin, ihr Freund lebt in der Türkei

Die beiden versuchen, sich an ihren eigentlichen Plänen zu erfreuen. "Das ist richtig anstrengend, kostet viel Kraft und Energie. Und wir sind nur ein Beispiel von zahlreichen", sagt Ricarda

Hoffen auf die Bundesregierung

Der Verband Binationaler Familien und Partnerschaften hat eine Petition gestartet. Sie richtet sich an Innenminister Horst Seehofer. Eines der Anliegen ist, dass binationale Paare bereits durch eine Verlobung ein Besuchsrecht bekommen. Ricarda unterstützt diesen Aufruf. Er würde ihr und ihrem Partner helfen, einer Reihe weiterer Menschen auch.

"Für mich persönlich ist wichtig, dass Familien und Paare wie wir überhaupt auf dem Schirm sind und mitgedacht werden. Dann geht es darum, dass Lösungen aufgezeigt werden."
Ricarda aus Berlin, ihr Freund lebt in der Türkei

Hinweis: Ricarda ist ein Pseudonym. Ihr Name ist der Redaktion bekannt.