Deutsche PostBriefmarken: Wer es auf eine Sonderedition schafft

An dieser Entscheidung war sogar der aktuelle Bundeskanzler beteiligt. David Bowie ist auf einer Sonder-Briefmarke zu sehen. Eine Möglichkeit, als Otto-Normalo auf einer Briefmarke zu landen, gibt es sogar auch.

Einmal im Jahr entscheidet die Deutsche Post über Sonderbriefmarken. Dieses Mal hat es der 2016 verstorbene Sänger David Bowie auf eine Briefmarke geschafft. Jedes Jahr werden etwa 50 Sonder-Editionen herausgegeben. In die engere Wahl kommen neben berühmten Menschen auch Kunstfiguren, historische Ereignisse und politische Gegebenheiten.

Die Kriterien sind: gesellschaftlich relevant, interessant für viele Menschen. Und bei Personen gilt: Sie müssen verstorben sein. Noch lebende Menschen landen nicht auf Briefmarken.

"Bei rund der Hälfte der Briefmarken entscheidet die Post, was draufkommt. Ansonsten ist das Finanzministerium daran beteiligt. Die entscheiden für die andere Hälfte der Marken."
Alex Werth, Deutschlandfunk-Nova-Reporter

Welche Motive in Betracht gezogen werden, entscheidet die Post zum einen selbst, zum anderen berücksichtigt sie Vorschläge aus der Bevölkerung. Die Entscheidung, welche Motive am Ende genommen werden, fällt dann zur Hälfte die Deutsche Post, zu anderen Hälfte das Bundesfinanzministerium. Das ist nämlich offiziell die Herausgeberin der Briefmarken.

Das Finanzministerium hat für diese Aufgabe einen eigenen Beirat, der zum einen über jedes zweite Motiv entscheidet und zum anderen für alle Motive, auch die der Post, ein Veto-Recht hat.

Die Briefmarke mit David Bowie hat der Beirat abgesegnet, als der jetzige Bundeskanzler Olaf Scholz noch Finanzminister war.

"Die Deutsche Post kann das Motiv für eine Briefmarke nicht einfach ergoogeln."
Alex Werth, Deutschlandfunk-Nova-Reporter

Für die Produktion der Briefmarken braucht die Post erstmal ein geeignetes Motiv. Gefunden hat sie das bei einem bestimmten Fotografen, mit dem sie Bild- und Urheberrecht klärte.

Dann geht es an die grafische Umsetzung, die bestimmte Kriterien erfüllen soll: Da Briefmarken nicht sehr groß sind, muss das Motiv so gewählt sein, dass es trotzdem gut erkennbar ist. "David Bowie auf einer Bühne würde nicht funktionieren", sagt Jan-Niklas Kröger von der Deutschen Post. Außerdem soll die Briefmarke auffallen, sodass neben dem eigentlich Portrait mit Farben gearbeitet wurde.

Briefmarke mit sich selbst: Geht sogar

Dass man selbst auf einer Sonderbriefmarke landet, ist ausgeschlossen, jedenfalls so lange man noch lebt. Es gibt aber zwei Alternativen: Man kann Briefmarken mit einem Foto von sich selbst bei der Post bestellen. Die Auflage ist dann nur sehr begrenzt: Zehn Briefmarken á 85 Cent kosten rund 25 Euro. Die andere Möglichkeit: Man wird ein so guter Künstler oder Fotograf, dass das eigene Werk auf einer Sonderbriefmarke landet.