Start-ups kämpfen um MarktmachtMietfahrradschwemme in China

Das Fahrrad ist auch in Chinas Großstädten eine vernünftige Alternative zum Auto. Die Straßen sind ohnehin verstopft. Nun kämpfen mehrere Start-ups um die Marktmacht - und müllen die Straßen mit Mietfahrrädern zu.

Selbst unser Korrespondent Steffen Wurzel nutzt drei Fahrräder: eins für den täglichen Gebrauch, eins für die Wochenendtour und eins für Gäste. Sofern es nicht in Strömen regnet, fährt Steffen jeden Tag mit dem Fahrrad: "Weil es sehr schnell und effizient ist und weil es einfach Spaß macht".

Genervte Radfahrer in Shanghai

In Shanghai bieten die Straßen genug Platz für extra ausgewiesene Fahrradwege. Allerdings kassiert man auch sofort einen Strafzettel, wenn man stattdessen auf der Straße fährt, sagt Steffen. Was Fahrradfahrer super nervt: rote Ampel, die lange rot sind.

"Die Ampel sind brutal lange rot in Schanghai. Ich habe mal gestoppt: 2 Minuten und 45 Sekunden. Wirklich ätzend lang."
Steffen Wurzel, ARD-Korrespondent in China

Außerdem herrsche die Unsitte, dass die Radfahrer ständig gegen die Fahrtrichtung fahren. "Das geht mir so was auf den Senkel, da gewöhne ich mich nicht daran," sagt Steffen.

"Das Fahrrad ist inzwischen für viele Leute eine echte Alternative."
Steffen Wurzel, ARD-Korrespondent in China

Chinas Städte sind grundsätzlich mit Autos verstopft. Shanghai gelänge es noch ganz gut, das Verkehrsaufkommen zu kanalisieren, sagt Steffen. Vor zehn bis fünfzehn Jahren wollte jeder Chinese ein möglichst großes Auto haben. Inzwischen haben die Chinesen gemerkt: Es ist unpraktisch und teuer. Trotzdem wird der Automobilmarkt noch weiter wachsen, sagt Steffen, allein weil in China so viele Menschen leben.

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Bei vielen Chinesen hat ein Umdenken stattgefunden, sagt Steffen. Bike-Sharing liegt im Trend. Auf diesen Markt drängen vor allem Bike-Share-Start-ups, die von einer jüngeren, engagierten Generation gegründet werden. Von den mehr als 15 bis 20 Anbietern, schätzt Steffen, werden vielleicht nur zwei oder drei landesweit übrig bleiben.

"Trotz allem wollen die richtig viel Geld verdienen und sind knallhart. Die Anbieter unterbieten sich gegenseitig und beißen sich zum Teil weg."
Steffen Wurzel, ARD-Korrespondent in China

Kleine Klitschen sind das schon lange nicht mehr, eher Riesenkonzeren. Gerüchten zufolge, interessiert sich Apple-Chef Tim Cook für das Bike-Share-Unternehmen Ofo. Möglicherweise wird Apple mit 100 Millionen Euro einsteigen.

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Apple CEO visits China bike-sharing start-up ofo