Citizen ScienceMit lokaler KI Vogelstimmen erkennen

Um Amseln, Tauben und Spatzen zu unterscheiden, reicht es oft, wenn wir uns auf unser eigenes Gehör verlassen. Aber manchen von uns fällt selbst das schon schwer. Per App und mit einem Mikro kann uns eine Künstliche Intelligenz auf die Sprünge helfen. Netzbastler Moritz Metz erklärt, wie es geht.

In der 203. Ausgaben (!) von "Netzbasteln" baut Moritz Metz eine Vogelerkennungsstation, die mit einer lokalen Künstlichen Intelligenz arbeitet, und installiert diese auf seinem Balkon.

Während er bei Vogelgezwitscher das Wochenende auf seinem sonnigen Balkon genießt, erkennt die Künstliche Intelligenz, die Moritz zu diesem Zweck aktiviert hat, welche Vögel in der Umgebung um die Wette zwitschern.

Denn bei Blaumeisen, Grünfinken und Goldammern ist es gar nicht so einfach, sie richtig zuzuordnen, findet Moritz.

Gamechanger für die Vogelforschung

Das frei verfügbare neuronale Netzwerk "BirdNET" der Cornell University in US-amerikanischen Stadt Ithaca und der TU Chemnitz arbeitet in Smartphone-Apps wie "BirdNET (Android/iOS)" und "Birdweather (iOS)" oder lokal als BirdNet-Pi auf dem Minicomputer Raspberry Pi. Es erkennt 3000-6000 Vogelarten weltweit und gilt als Gamechanger in der Vogelforschung.

Bedeutung von KI für Maker- und Hakerszene

Moritz testet eine lokale Version des LLM (large language model) Alpaca 7B von Meta und der Stanford University und erklärt, weshalb es wichtig ist, dass sich die Maker- und Hackerszene auch mit Künstlicher Intelligenz beschäftigt.

Wo ihr "Netzbasteln" hören könnt

Das Netzbasteln läuft am Ostersonntag zum letzten Mal bei Deutschlandfunk Nova – aber Moritz Metz macht weiter und zwar hier: Netzbasteln-Podcast.

Außerdem freuen wir uns sehr, dass Moritz Metz künftig freitags um 11:55 in der Sendung "Umwelt und Verbraucher" im Deutschlandfunk mit einem wöchentlichen Selbermach-Tipp zu hören ist.

Wir haben uns vom Netzbasteln getrennt, weil wir gerade an anderen Wissens-Formaten arbeiten und wir uns für solche Veränderungen auch immer von Inhalten trennen müssen. Was da gerade entsteht, erzählen wir, wenn es so weit ist und bitten um ein bisschen Geduld.

Aus einem Raspberry Pi-Minicomputer und einem USB-Mikrofon baut Moritz eine Vogelerkennungsstation.
Der Computer arbeitet innen, auf dem Fensterbrett dient ein alter Küchenschwamm als Windschutz.
Für zukünftige Projekte lötet Moritz noch bessere und günstigere Mikrofone aus 3€-Mikrofonkapseln zusammen, die auch im Fieldrecording- und ASMR-Bereich eingesetzt werden.
Die Software auf dem Minicomputer stellt eine Website im lokalen WLAN bereit - und listet dort ihre Vogelerkennungen auf - und das sogar mit einem Spektrogramm.
Auch auf der Karte der Website für Vogelliebhaber "BirdWeather" sind Moritz' Vogelsichtungen verzeichnet.