ErfolgWenn wir auf falsche Coaching-Versprechen reinfallen

Job, Konfliktlösungen, oder Lebensfindung: Coaching-Angebote versprechen Erfolg für jeden Lebensbereich. In dieser Ab 21 besprechen wir, warum Coaching so attraktiv scheint und wie wir uns vor Manipulation und Abzocke schützen können.

Dennis will mehr vom Leben, weiß aber nicht, wie er das erreichen soll. Als er sich auf eine Beratung bei einem Star-Coach einlässt, muss er einen Vier-Jahres-Vertrag unterschreiben und viel Geld zahlen. Das, was er will, bekommt Dennis dabei nicht. Auch dem Star-Coach begegnet er nie.

Das riesige Coaching-Angebot ist schwer durchschaubar

Uwe Kanning forscht zu Coaching und den Marketing-Strategien, die die Coaches anwenden, um mehr Kunden zu gewinnen. Besonders attraktiv an diesen oft kostspieligen Angeboten seien deren simple Lösungen für komplexe Probleme, meint der Wirtschaftspsychologe. Im Podcast erklärt der Wissenschaftler, wie man gutes Coaching erkennt und bei wem man vorsichtig sein sollte.

Wissenswertes über Coaching

  • Im Jahr 2017 haben 34 Prozent der Menschen in Deutschland schon mal ein Coaching erhalten. 45 Prozent hatten zwar kein Coaching besucht, konnten sich aber vorstellen, es zu tun. Das ergab eine Statista-Umfrage.
  • Genau wie der Begriff "Berater", ist die Berufsbezeichnung "Coach" nicht geschützt. Das heißt, dass jede Person sich so nennen kann und dass es auch keine geregelte Ausbildung gibt. Gegenbeispiel: Als Psychologe oder Psychologin dürfen sich nur diejenigen bezeichnen, die Psychologie studiert haben. In Deutschland gibt es zwar Coaching-Verbände, doch weil es zu viele sind, gibt es keine einheitlichen Qualitätsstandards, kritisiert die Stiftung Warentest.
  • Ein Psychologen-Team an der Universität Kassel hat untersucht, wie wissenschaftlich fundiert Coaching-Konzepte sind, die in Coaching-Weiterbildungen angeboten werden. Das ernüchternde Ergebnis: Die Coaching-Lehrpläne würden "nur wenige von Wissenschaftlern als relevant erachtete Konzepte berücksichtigen" und sich zudem auf kaum oder wenige wissenschaftliche Quellen beziehen.