Ernährungsberaterin über Süßes und SportNahrung für extreme Leistungen: Kekse und Schoki

Von Keksen und Schokolade hat sich Jasmine Harrison beim Paddeln über den Atlantik ernährt. Ernährungsberaterin Andrea Zarfl ist das ein bisschen zu fettig. Sie erklärt nochmal die Grundregeln.

Rund 40 Kilogramm Schokolade und Kekse für 70 Tage im Ruderboot über den Atlantik und jeden Tag literweise Trinkwasser. So in etwa hat die Diät von Jasmine Harrison ausgesehen. Die 21-Jährige Britin ist die jüngste Frau, die es bislang geschafft hat, von La Gomera auf den Kanaren nach Antigua in der Karibik zu rudern. Der folgende Post zeigt ihre Ausstattung:

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Ihre so zuckerlastige Ernährungsroutine während dieser Extrembelastung ist auf den ersten Blick überraschend. Für Dogmatik sei allerdings bei Ernährungsregeln grundsätzlich wenig Platz, auch beim Extremsport, findet die Wiener Ernährungsberaterin Andrea Zarfl (die in Österreich "Diätologin" heißt). Sie sagt: "Wir können generell bei der Ernährung nicht von richtig und falsch sprechen. Die Kekse und Schoki ist ein sehr spannender Zugang von dieser jungen Athletin."

Ausgewogene Ernährung als Ziel

Für Andrea Zarfl ist aber klar, dass zum Sport eine ausgewogene Ernährung gehört: Die Basisernährung sollte eine bunte Mischung aus Kohlenhydrate, Eiweiß, Fett und Mikronährstoffen sein. Als schnelle Energiezufuhr taugten Kekse grundsätzlich schon, ebenso wie kohlenhydratreiche Riegel oder reife Bananen. Pure Schokolade ist der Ernährungsberaterin allerdings zu fettig.

"Schokolade würde ich nicht unbedingt bei so langen Belastungen wählen, weil die wirklich im Magen liegt und durch die Kombination mit Fett auch diese Energie nicht so schnell im Körper ankommt."
Andrea Zarfl, Ernährungsberaterin

Wer länger als zwei, drei Stunden Sport treibe, brauche Stunden vor der Belastung Nahrung etwa im Umfang einer Hauptmahlzeit. Die Ernährungsberaterin nennt bei dieser Dauerbelastung beispielsweise ein Brötchen mit Schinken oder Käse, eine kohlenhydratreiche Beilage, beispielsweise Kartoffeln, Reis, mit einem Stück Fleisch, Fisch oder auch Tofu.

Komme die sportliche Herausforderung zeitlich näher, rät Andrea Zarfl eher zu einem Snack, damit der Körper keine zusätzliche Verdauungsarbeit leisten muss.

"Das könnte ein Müsliriegel sein, eine Banane mit ein bisschen Joghurt, vielleicht ein Pudding."
Andrea Zarfl, Ernährungsberaterin